Mittwoch, 10. Oktober 2012

Leben und l(i)eben lassen.

Elternsein macht alles neu. 
Verändert einen Menschen, stellt das Leben auf den Kopf. Wirft Fragen auf, deren Antworten man oft nur für sich selbst rausfinden kann/muß. Und in all dieser Unsicherheit und dem Wunsch, alles perfekt machen zu wollen, kommen dann noch die Stimmen. Stimmen von Fremden, die es gut meinen, Stimmen von Freunden, die helfen wollen, Stimmen von der Familie, die es besser wissen...
Kennt ihr das?
Es macht mich rasend. ICH bin die Mutter. ICH habe mein Kind 40 Wochen im Bauch getragen, niemand kennt mein Kind so gut wie ICH! Das mag egoistisch klingen, so ist es aber nicht gemeint, auch war ich oft für einen gutgemeinten Rat in besonders schweren Zeiten (Koliken und schlaflose Nächte über Mooonate) dankbar. Und doch gibt es Menschen, die immer ALLES besser wissen und mein Tun und Handeln grob verurteilen, das verletzt mich sehr. Ich möchte als Mutter schließlich nur das Beste für mein Kind. Wer möchte das nicht? Zu hören, das man eigentlich alles falsch macht, tut sehr weh. Obwohl ich weiß, das es 100%ig richtig ist, habe ich das Gefühl mich immer und immer wieder rechtfertigen zu müssen.
Es ist doch so:
Ich gehe davon aus, das jede Mutter nur das Beste für ihr Kind möchte. Auch wenn wir grundverschiedene Ansichten haben und ich vieles vielleicht insgeheim nicht gutheiße, heißt es noch lange nicht, das ich ihr reinrede, bzw. ihr sage, das es schlecht ist, wie sie das vorhat. Ich agiere nach dem Motto "Leben und leben lassen" - solange niemand grob fahrlässig handelt, dem Kind Schaden zufügt, etc., darf jeder tun und lassen was er will.
Stillen oder Flasche, Familienbett oder Kinderzimmer, Tragen - ja oder nein, 
Pro & Kontra Impfungen.... Na, ihr wisst schon was ich meine.
Ein kleines Beispiel:
Ich bin eine Stillmama. Ich tu es gerne und weiß, das es meinem Kind gut tut. Es ist praktisch, günstig und es gibt Nähe. Ich geniesse es. Mein Kleiner ist jetzt knapp sieben Monate alt, wird fast immer noch komplett gestillt, weil er einfach noch nicht die Ambitionen zur Beikost hat. Brei findet er ganz furchtbar, er ist mehr das BLW-Baby, erkundet Nahrung, hat gerne was in der Hand und das ist auch völlig in Ordnung. Wasser trinkt er nur aus einem Glas. Klar, kann ich da nicht so einfach eine komplette Mahlzeit ersetzen und stille ihn nach wie vor oft. Für mich und meinen Sohn kein Problem - für andere komischerweise schon.
"Davon wird er ja nie satt!"
"Du musst ihm immer wieder Brei geben, da MUSS er sich halt dran gewöhnen!"
Wie lange willst Du ihn denn NOCH stillen???"
Puh. Durchatmen. Das sind nur ein paar der Sätze, die mir zum Thema Stillen um die Ohren fliegen. Mein Baby wiegt knappe zehn Kilo - somit kann man wohl nicht behaupten, das er nicht satt wird. Und überhaupt: Wie kann man etwas schlecht reden, was wissenschaftlich erwiesen das ALLERBESTE für das Kind ist?
Genauso Familienbett und Tragetuch stoßen hierzulande immer wieder auf harte Kritik.
"Du verwöhnst ihn!"
"Wie soll das denn später werden?"
Bla bla bla.
Ach, ich merk schon, ich könnte Romane über dieses Thema schreiben und stolpere doch auf der Suche nach den richtigen Worten... Ich hoffe, Ihr werdet schlau aus dem Text und versteht, was ich eigentlich damit sagen möchte.
Fakt ist doch, das jeder nach bestem Wissen und Gewissen sein Kind erziehen solte. Mit Bauchgefühl und ganz viel Herz. Wenn diese Grundlagen da sind, kann der Rest doch eigentlich nicht so verkehrt sein, oder? 

Leben und leben lassen.
Oder besser:
Leben und LIEBEN lassen.

In diesem Sinne
ganz liebe Grüße,



2 Kommentare:

  1. Was für ein wunderschönes Blog du hier hast. Das Design ist echt traumhaft und die Fotos sind spitze! Zudem spricht mir dieser Artikel hier aus der Seele. Ich werde immer wieder von allen Seiten (eigentlich nur von Frauen) gefragt, ob ich denn noch stillen kann?! Dieses KANN nervt mich auch total. Unsere Kleinen sind ziemlich gleich alt. Und ich habe es mit dem Essen ähnlich wie du. Das Stillen ist hier noch Hauptnahrungslieferant und meiner fehlt es sicherlich an nichts.
    Und ansonsten halte ich es meistens wie die Ärzte so schön singen mit "Lass die Leute reden..."

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  2. Hallo du liebe frau liebenswert, ich bin über den link vom schneesternchen zu dir her gestolpert und klick mich grad durch deine seiten, die mir sehr gut gefallen! Und bevor ich mich an das rezept für die weissen chocolate cookies wage, muss ich dir hier schnell sagen, dass ich meinen kleinen (der inzwischen schon fünf ist ;-) ganze 19 monate lang gestillt habe!! in den ersten monaten natürlich ausschliesslich, später gab es halt das püriert oder in ganz kleinen stücken was wir auch gegessen haben und dazu immer noch nach bedarf eine gemütliche stillmahlzeit! ach, wie habe ich diese zeit geliebt... ich kann dich nur bestätigen - DU bist die mama, DU darfst und kannst auch entscheiden, vertrau auf dich selbst!!
    liebe grüsse barbara

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